Wichtig zu wissen

Fluktuationskosten

Berechnung

Die Fluktuation von Mitarbeitenden kann auf unterschiedliche Weise Kosten für das Unternehmen verursachen. Prinzipiell unterscheidet man direkte und indirekte Kosten der Fluktuation.

Wenn Sie die Fluktuationskosten für Ihr Unternehmen berechnen möchten, klicken Sie auf den nebenstehenden Rechner, geben Ihre individuellen Werte ein - bitte erschrecken Sie sich nicht !

Fluktuationskoeffizient

Die Fluktuation hat sich in den letzten Jahren dramatisch erhöht. Fachkräftemangel gab es schon länger, jetzt kommt auch noch eine wachsende Wechselbereitschaft aller Mitarbeiter hinzu.

Die Kosten für die Fluktuation sind immens und in einzelnen Branchen (siehe Tabelle) entscheidend für den erfolgreichen Fortbestand der Firma.

High Professionals und Andere

High Performance Professionals, also die Mitarbeiter, die hoch qualifiziert das Unternehmen voranbringen können, sind schwerer zu finden, als andere Mitarbeiter, weil sie seltener sind und höhere Ansprüche - auch an einen Wechsel - stellen.

Daher sind zu sog. Re-Hire-Kosten für diese Personengruppe deutlich höher (meist Faktor 2-5) als für andere Mitarbeiter.

Recruitingkosten

Geschätzte oder zu ermittelnde Kosten für das Recruiting sind selten auf den Cent genau, da man deren genauen Bestandteile kennen muss und meist auch nur Ausschreibungs- oder Besetzungskosten in die Ermittlung einbezogen werden. Provisionskosten für Personalvermittler oder Headhunter aber auch Personalkosten der Mitarbeiter der Personalabteilung werden jedoch meist nicht mit eingerechnet. Jedoch können allein für Headhunter bereits 25% bis 30% Provision des Jahresbruttolohnes zu den Recruitingkosten der vakanten Stellen hinzugerechnet werden. Reisekosten von Kandidaten und den Recruitern / Interviewern, für Assessment-Center oder Interimspersonal kommen noch hinzu.

Produktionsratio

Jeder Mitarbeiter soll ein Vielfaches dessen erwirtschaften, was der Arbeitgeber ihm an Gehalt bezahlt.

Daraus werden sämtliche Kosten (Einarbeitung, Arbeitsplatz, Fortbildung, Sozialabgaben, Benefits wie Betriebliche Altersversorgung u.v.m., Berufsgenossenschaftsbeiträge etc.) bezahlt, aber auch der Unternehmensgewinn erwirtschaftet.

Üblich ist in vielen Branchen eine Ratio von 2,5 bis 3,5.

Fällt ein Mitarbeiter durch durch Fluktuation aus, so entsteht großer Schaden durch den Wegfall der Produktion / Dienstleistung, die dieser Mitarbeiter hätte erbringen können.

Vakanzzeit

Dies ist der Zeitraum, in der die Stelle unbesetzt bleibt und somit keinerlei Wertschöpfung generiert werden kann.

Die Vakanzzeit variiert stark von Branche zu Branche, steigt aber seit Jahren unaufhörlich an.

Sie beträgt in den Langzeitbetrachtung und über alle Branche zwischen 33-67 Tagen, in der Praxis berichten viele Unternehmen von Vakanzen für 100-200 Tagen und mehr, wodurch Aufträge und Kunden abgelehnt werden müssen, weil man diese nicht mehr bedienen kann.

Ramp-Up-Time / Einarbeitungszeit

Die Einarbeitungszeit führt nicht nur dazu, dass der betreffende Mitarbeiter noch nicht und nur teilweise einsatzfähig ist, sondern auch von anderen Mitarbeitern ausgebildet und einwiesen werden muss, was auch deren Wertschöpfung für den Zeitraum der Einarbeitung mindert.

Die Dauer der Einarbeitungszeit kann stark variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Komplexität der Tätigkeit, dem Vorwissen des Arbeitnehmers und den Anforderungen des Arbeitgebers.

Ein verbindlicher Zeitraum ist gesetzlich nicht festgelegt. In der Praxis hat sich jedoch eine Einarbeitungszeit von ca. 3 bis 6 Monaten etabliert, die als solche auch in vielen Arbeitsverträgen und Tarifverträgen vereinbart ist. Dennoch bleibt die konkrete Einarbeitungszeit immer eine Frage des Einzelfalls und sollte zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer individuell abgestimmt werden.

Direkte Kosten der Fluktuation

Die direkten Kosten der Fluktuation lassen sich in drei Phasen einteilen. Die erste Phase beginnt, während der Mitarbeitende noch im Unternehmen ist (Trennungsphase). Hier entstehen Kosten beispielsweise für Kündigungsgespräche, Exit-Interviews und eventuell Abfindungen. Die zweite Phase umfasst die Zeit, nachdem der Mitarbeitende das Unternehmen verlassen hat und endet, wenn die Position neu besetzt wurde. Hier entstehen unter anderem Kosten für Stellenausschreibung, Bewerbungsgespräche, Auswahlverfahren (zum Beispiel Assessment Center) Vertragsverhandlungen sowie Administrationsaufwand. Die dritte Phase ist abgeschlossen, wenn der neue Mitarbeitende eingearbeitet und ein voll funktionsfähiger Teil des Unternehmens geworden ist (Onboading und Training).

Austrittskosten

Hierunter fallen sämtliche Kosten, die direkt und indirekt mit dem Austritt des Mitarbeiters verbunden sind, z.B.

  • Gehaltskosten während eventueller Freistellung

  • Kosten eines nachvertraglichen Wettbewerbsverbots

  • Gehaltskosten während Krankheit in Kündigungsfrist

  • Anwalts- und Gerichtskosten

  • Abfindung

  • Mehrarbeit von Kollegen/Mitarbeitern

Indirekte Kosten der Fluktuation

Neben den direkten Kosten der Fluktuation gibt es auch indirekte Auswirkungen, die primär durch den Produktivitätsverlust aufgrund verringerter Motivation des scheidenden Mitarbeitenden entstehen. Die Herausforderung ist, dass diese indirekten Kosten schwer messbar sind und deshalb von den Unternehmen oft ignoriert werden.

(Quelle: www.haufe.de)

Opportunitätskosten

Opportunitätskosten sind Kosten für entgangenen Nutzen bzw. entgangenen Umsatz. Beispiel: Der ausscheidende Mitarbeiter kann angefangene Projekte nicht mehr beenden und Kollegen müssen die Arbeit zusätzlich erledigen. Oder es können durch das Ausscheiden des Mitarbeiters Projekte gar nicht erst angenommen werden.

Achtung: Opportunitätskosten lassen sich nur schätzen, setzen Sie deren Höhe – wenn überhaupt – eher konservativ an.

  • Geringere Arbeitsleistung und Effektivität vor und nach Entscheidung zur Eigenkündigung

  • Unvollendete Arbeit / Projekte

  • Verlust von Kontakten, Geschäftsbeziehungen, Kenntnissen, Fähigkeiten

Beim Eintritt des neuen Mitarbeiters:

  • Geringere Arbeitsleistung und Effektivität während der Einarbeitung

  • Zeitaufwand für Führungskräfte während Rekrutierung und Einarbeitung

  • Zeitaufwand für Mentor bzw. Paten

Übergangskosten

Hierunter fallen alle Kosten, die in der ersten Zeit des neuen Mitarbeiters anfallen und die sich auf vertragliche Zusagen beziehen, z.B.:

  • Kosten für Wohnungsanzeigen und Makler

  • Kosten für Hotel

  • Kosten für Heimfahrten

Einstellungs- und Einarbeitungskosten

In diese Kategorie fallen sämtliche Kosten, die direkt und indirekt bei der Einstellung und Einarbeitung des neuen Mitarbeiters anfallen, z.B.:

  • Einrichtung des Arbeitsplatzes

  • Kommunikationsmittel (PC, Laptop, Handy)

  • Informationsmaterial während On-Boarding

  • Reisekosten während On-Boarding

  • Kosten für interne/externe Workshops bzw. Trainings

  • Höheres Gehalt (Differenz Jahresgesamtkosten)

  • Zeitaufwand für Einarbeitung

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